Die Knorpelzelltransplantation ist eine operative Methode zur Wiederherstellung von defektem Knorpelgewebe. Dabei werden gezüchtete Knorpelzellen in den Knorpelschaden eingebracht. Nachdem wir Ihnen die Knorpeltransplantation im vorangegangenen Blogbeitrag vorgestellt haben, wollen wir heute näher auf die genaue Technik der Zellkultivierung eingehen, die dabei zum Einsatz kommt.
Neues Knorpelgewebe
Für eine erfolgreiche Knorpelzelltransplantation braucht es intaktes neues Knorpelgewebe. Dafür entnimmt der Arzt zunächst in einer Arthroskopie hyalines Knorpelgewebe aus dem Gelenk. Da so gewonnene Gewebe bereiten wir dann unter sterilen Bedingungen für die Zellkultivierung auf. Zuerst zerteilen wir dabei den hyalinen Knorpel in kleinste Teile. Danach gewinnen wir aus diesen Teilchen in der medizinischen Zentrifuge isolierte Knorpelzellen. Damit sind alle Vorbereitungen für die Zellkultivierung abgeschlossen.
Die Zellkultivierung
Die in der Zentrifuge gewonnenen isolierten Knorpelzellen werden in sogenannten Zellkulturflaschen vermehrt. Dabei kommt ein Ernährungsmedium zum Einsatz, in dem die Zellen ideale Bedingungen vorfinden. Die Zellkultivierung dauert etwa einen Monat, in dem sich die Flaschen in einem Brutschrank befinden. Dieser hält die Kultur auf einer konstanten Temperatur von 37°C. Während dieser Zeit vermehren sich die Zellen stetig. Von ursprünglich 100.000 Zellen steigt die Anzahl um das etwa 500-fache auf bis zu 50 Millionen Knorpelzellen. Wenn die gewünscht Zahl erreicht ist, ist die Kultivierung abgeschlossen. Die neuen Knorpelzellen können nun auf ein Trägermaterial aufgebracht und in das Gelenk transplantiert werden.
Video zur Zellkultivierung
Dieses Video veranschaulicht den Prozess der Zellkultivierung für die Knorpelzelltransplantation. Dabei sind alle oben besprochenen Schritte von der Präparation des bei der Knorpelbiopsie gewonnenen Gewebes bis zur erfolgreichen Zellvermehrung zu sehen.