Bei Verschiebung der Beinachsen

Umstellungsosteotomie

Die Umstellungsosteotomie kommt bei einer Verschiebung der Beinachsen wie bei X-Beinen oder O-Beinen zum Einsatz. Sie beugt degenerativen Knorpelschädigungen vor und kann bei aktiven Patienten die Notwendigkeit eines künstlichen Gelenks ersetzen.

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Behandlungsüberblick

Überblick

Bei der Umstellungsosteotomie handelt es sich um der Geradestellung der Beinachsen (Ausgleich von X- und O-Beinen). Ziel der Behandlung ist die Optimierung der mechanischen Beinachse durch die Mitte der Gelenke der unteren Extremität.

  • Ort der Behandlung: Orthopädischer Operationssaal der Privatklinik Döbling

  • Dauer der Behandlung: etwa 120 Minuten

  • Dauer des Aufenthaltes: 1-4 Tage stationär

  • Schmerzhaft: Operation in Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhesie

  • Anzahl der Behandlungen: 1 operativer Eingriff; eventuell Metallentfernung frühestens 6 Monate nach der 1. Operation

  • Nachbehandlung: spezielle Physiotherapie für 6-12 Wochen nach der Operation

  • Schonzeit/Sport: Sportbeginn 6-12 Wochen nach der Operation

  • Ausfallzeit: 4-6 Wochen

Korrektur von verschobenen Beinachsen

Bei einer Verschiebung der Beinachse nach innen (Valgusstellung) oder außen (Varusstellung) kommt es zu einer Fehlbelastung des Kniegelenks und damit zu Schmerzen für die Betroffenen. Umgangssprachlich werden diese Fehlstellungen auch X-Beine oder O-Beine genannt. Degenerative Knorpelschäden können die Folge sein, und häufig entwickelt sich auch eine arthrotische Deformierung des Gelenks.

Bei der Umstellungsosteotomie korrigiert der Chirurg die verschobene Beinachse, sodass die einseitige Belastung des Gelenks beseitigt und Folgeerkrankungen wie Arthrose verzögert oder verhindert werden können. Das diese Umstellungsoperation an der Tibia (Schienbein) ansetzt, wird sie „Tibial“ genannt.

Für aktive Patienten ist die gelenkerhaltende Achskorrektur die optimale Operation, damit das Gelenk nicht durch ein Kunstgelenk ersetzt werden muss.

Umstellungsosteotomie Röntgenaufnahme

Wie verläuft die Umstellungsosteotomie?

Der Patient wird direkt am Tag der Ankunft in der Klinik operiert. Als Anästhesie kommen Voll- oder Teilnarkose oder auch eine Regionalanästhesie zum Einsatz. Die Operation selbst dauert etwa zwei Stunden. Dabei gelangt der Operateur zunächst über einen Hautschnitt bis zum Knochen. An der zuvor festgelegten Stelle des Knochens erfolgt dann ein Sägeschnitt. Im Anschluss wird die Korrektur des Knochens durch Aufspreizen, Zuklappen oder Rotation eingestellt und festgehalten. Zumeist wird eine winkelstabile Platte verwendet, um die neue knöcherne Stellung zu fixieren. Während der gesamten Operation werden begleitend Röntgenbilder angefertigt, um eine optimale Kontrolle der Umstellungsosteotomie zu gewährleisten.

Umstellungsosteotomie Röntgenaufnahme
Umstellungsosteotomie mit Platte - Röntgenaufname

Der richtige Knochenschnitt

Bei der Umstellungsosteotomie selbst entscheidet der Operateur, welche Art von Knochenschnitt notwendig ist, um das gewünschte Korrekturergebnis zu erzielen. Man unterscheidet zwischen dem aufklappenden oder aufbiegenden Knochenschnitt („open-wedge“) oder dem zuklappenden, keil-resezierenden Knochenschnitt („closing-wedge“). Die aufklappende Osteotomie wird dabei zumeist auf der Innenseite des Knies durchgeführt, die dann mit einem winkelstabilen Plattenfixateur oder alternativ mit Schauben und Nägeln gesichert wird. Die schließende Osteotomie kann alternativ auf der Außenseite des Knies durchgeführt werden.

Nach der Operation

Der stationäre Aufenthalt im Krankenhaus ist für drei Tage erforderlich. Es erfolgt direkt eine frühe funktionelle Mobilisation unter physiotherapeutischer Anleitung. Dabei wird das operierte Bein zunächst drei bis sechs Wochen teilbelastet. Der Patient nutzt dabei Unterarmgehstöcke. Die volle Streckung und Beugung des Beins sind bereits erlaubt. Um die Knochenheilung zu kontrollieren, werden regelmäßige Röntgenaufnahmen empfohlen.

Liegen nach einer Umstellungsosteotomie Risikofaktoren für eine Nicht-Heilung des Knochens vor (sogenannte Pseudoarthrose), sollte der Osteotomiespalt mit autologem Knochen gefüllt werden. Nach aktueller Studienlage scheint das Alter des Patienten keinen Einfluss auf das klinische Ergebnis der Operation zu haben.

Generelle Prognose nach der Operation

Die generelle Prognose nach valgisierender HTO (hoher tibialer Osteotomie) kann als sehr gut bezeichnet werden und die Langzeitergebnisse sind überzeugend. Denn die 10-Jahres-Befunde zeigen ein sehr gutes Ergebnis zwischen 45 % und 97,6 %.

Rückkehr in den Alltag

Wie gelingt die Rückkehr in den Alltag, das Berufsleben und den Sport nach der Umstellungsosteotomie? Die Geschwindigkeit, mit der Patienten wieder in den Arbeitsalltag zurückkehren können, hängt stark vom Grad der körperlichen Belastung der jeweiligen Arbeit ab.

Als Leitlinie kann dienen:

  • Schreibtischarbeiten sind meist nach 3 bis 6 Wochen wieder möglich
  • Körperlich anstrengende Tätigkeiten sind meist erst nach drei Monaten möglich
  • Sport ist nach einer valgisierenden HTO wieder möglich
  • Nach durchschnittlich 36 Monaten üben mehr als 90 Prozent der Patienten regelmäßig sportliche Betätigungen aus, und dies ohne eine Reduktion der Häufigkeit oder Dauer.