Handgelenk
Das Handgelenk verbindet die Knochen des Unterarms mit jenen der Hand und besteht aus zwei Teilgelenken.
Aufbau Handgelenk
Was umgangssprachlich als Handgelenk bezeichnet wird, setzt sich tatsächlich aus zwei Teilgelenken bzw. Gelenkbereichen zusammen. Zum einen ist das das proximale Handgelenk (Articulatio radiocarpalis), zum anderen das distale Handgelenk (Articulatio mediocarpalis).
An ersterem sind die Speiche (Radius), der Gelenkkörper Discus articularis aus Faserknorpel sowie drei Handwurzelknochen (Os scaphoideum, Os lunatum und Os triquetrum) beteiligt. Der zweite Gelenkbereich ist die Verbindung zwischen der proximalen und der distalen Reihe der Handwurzelknochen.
Gelenkaufbau im Überblick
Das Handgelenk besteht aus
- proximales Handgelenk (Articulatio radiocarpalis)
- Speiche (Radius)
- Gelenkkörper (Discus articularis)
- Handwurzelknochen (Os scaphoideum, Os lunatum und Os triquetrum)
- distales Handgelenk (Articulatio mediocarpalis)
- proximale Reihe der Handwurzelknochen
- distale Reihe der Handwurzelknochen
Ursachen für Knorpelschäden im Handgelenk
Ein Knorpelschaden im Handgelenk entsteht meist durch Verletzungen, Entzündungen, Fehlbelastungen oder degenerative Prozesse. Wichtig ist hier eine kompetente Behandlung, da die Abnutzung der Knorpelflächen sonst zu einer Arthrose führen kann. Diese ist gerade bei einem Gelenk, das an so vielen Bewegungsabläufen beteiligt ist wie das Handgelenk für die Betroffenen äußerst belastend. Daher sollte nach Verletzungen im Bereich des Handgelenkes stets ein Facharzt aufgesucht werden.
Diagnostik
Zur Diagnostik steht Fachärzten für Knorpelschäden eine ganze Reihe an Untersuchungen zur Verfügung. Neben klinischen und orthopädischen Tests sind das bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT. Damit lässt sich die genaue Lokalisation und Schwere der Knorpelverletzung feststellen.
Therapie bei Knorpelschäden im Handgelenk
Welche Behandlung die richtige bei einem Knorpelschaden ist, hängt individuell vom Patienten, seiner Vorgeschichte, seinem Alter und seinem Lebensstil ab. Aus einem breiten Spektrum wählt der Facharzt die richtige Methode für jeden Patienten aus.
Magnetfeldtherapie
Die Magnetfeldtherapie kommt bei Schmerzen und Entzündungen des Bewegungsapparates zum Einsatz. Denn die hochenergetischen Magnetpulse können den Zellstoffwechsel reaktivieren und chemische Reaktionen in krankhaft veränderten Zellen positiv beeinflussen. Besonders gut eignet sich die Extrakorporale Magnetotransduktions-Therapie (EMTT®) für die Behandlung von Sportverletzungen.
Stoßwellentherapie
Bei Stoßwellen handelt es sich um energiereiche Schallwellen, die in der modernen Schmerztherapie eingesetzt werden. Denn die extrakorporale Stoßwellentherapie setzt die Selbstheilungskräfte in Gang, verbessert den Stoffwechsel und steigert die Durchblutung. Dadurch kann sich geschädigtes Gewebe bei Gelenkserkrankungen regenerieren und ausheilen.
AutoCart™
Im Gegensatz zur herkömmlichen Knorpeltransplantation können mit der innovativen AutoCart™-Methode Knorpelschäden in nur einer einzigen OP behandelt werden. Zunächst werden arthroskopisch Knorpelteile gewonnen, welche anschließend direkt zerkleinert und mit autologem Fibrin und Blutserum vermischt werden. Die so entstandene Knorpelpaste wird dann in den Defekt eingebracht.
Knochenmarkstimulation
Die Knochenmarkstimulation ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem durch Anbohrung oder Mikrofrakturierung des Knochens Stammzellen freigesetzt werden. In einem Knorpelschaden können sich diese Stammzellen dann zu einem neuen knorpelartigen Gewebe differenzieren, dem sogenannten Knorpelersatzgewebe, und damit den Defekt auffüllen.
Lasertherapie
Zur Behandlung einer Chondropathie im Gelenk kommt auch die moderne Lasertherapie in Frage. Denn die Low-Level-Lasertherapie beschleunigt die Geweberegeneration und bekämpft Entzündungen, wodurch sie sich besonders gut zur Behandlung orthopädischer und sportmedizinischer Indikationen eignet. Innovativ ist auch die Laserneedle-Technologie, welche Lasertechnik mit der Tradition der chinesischen Akupunktur vereint.
Stammzellentherapie
Die Behandlung mit Stammzellen ist ein vielversprechendes Feld der Orthobiologie und wird zunehmend als Alternative zu chirurgischen Verfahren gesehen. Eine Stammzellentherapie unterstützt den Heilungsprozess durch die gezielte Einbringung von autologen, also körpereigenen Stammzellen. Für die Behandlung von Knorpelschäden kommen sowohl Knochenmarkstammzellen als auch Fettstammzellen in Frage.
Autologe Zelltherapie
Bei der autologen Zelltherapie werden Wachstumsfaktoren, Zellen oder Zytokine aus dem Blut des Patienten gewonnen, um eine individuell auf die Diagnose angepasste Behandlung zu ermöglichen. Denn je nach Verletzung oder Erkrankung können unterschiedliche Zelltherapien zur Anwendung kommen. Moderne medizinische Plattformen ermöglichen es Fachärzten, diese verschiedenen Zelltherapien wie thrombozytenreiches Plasma mit und ohne Leukozyten herzustellen.
Ernährung
Die Ernährung spielt bei der Behandlung von Knorpelschäden eine wichtige Rolle. Da Knorpelgewebe keine Blutgefäße aufweisen, erfolgt seine Versorgung über die Gelenksflüssigkeit (Synovia). Durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung wird auch die Synovia mit den notwendigen Nährstoffen angereichert, welche der Knorpel dann ähnlich einem ausgepressten Schwamm aus der Gelenksflüssigkeit ziehen kann.
Physiotherapie
Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Behandlung von Knorpelschäden. Vor allem postoperativ ist eine individueller Physiotherapie-Plan essenziell für eine schnelle und ganzheitliche Wiederherstellung der Gelenkfunktionen.
Arthroskopie
Gerade bei Verletzungen an Gelenken (z. B. Kniegelenk) kann auch eine Arthroskopie wesentlicher Teil der endgültigen Therapieentscheidung sein, da der Facharzt damit direkten Einblick in das Gelenk erhält. Im Rahmen dieser minimalinvasiven Gelenksspiegelung kann auch gleich die Behandlung gestartet werden. Der Vorteil der auch Schlüsselloch-Chirurgie genannten operativen Methode liegt auch darin, dass sie weniger belastend für die Patienten ist also konventionelle Operationen.
Eigenbluttherapie
Im Rahmen der Eigenbluttherapie kommt körpereigenes PRP (plättchenreiches Plasma) zum Einsatz. Dieses wird aus dem Blut des Patienten gewonnen, aufbereitet und wieder injiziert. Denn dank der darin enthaltenen Wachstumsfaktoren und Proteine regt die PRP-Therapie die Regenerationsprozesse im Körper an und sorgt für eine Zellerneuerung.
Hyaluronsäure-Therapie
Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenksflüssigkeit und hat Anteil an der reibungslosen Funktion der Gelenke. Bei Knorpelschäden und -erkrankungen wie Arthrose kann die Hyaluronsäure auch von außen injiziert werden, um die Viskosität der Gelenksflüssigkeit zu verbessern und dadurch Schmerzen zu lindern. Bei den Präparaten für die Hyaluronsäure-Therapie gibt es verschiedene Möglichkeiten von Cortison-Kombinationen oder solchen mit Knorpelsubstanzen bis zur Anwendung einer Doppelkammerspritze.