Autologe Knorpel-Regenerationen

AutoCart™ – All Autologous Cartilage Regeneration

Mit der neuen AutoCart-Methode können große Knorpeldefekte mit körpereigenem Gewebe in nur einer Operation behandelt werden. Das Knorpelzentrum Wien ist ein Pionier auf diesem Feld und wirkt als einziges österreichisches Zentrum an einer Multicenterstudie dazu mit.

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Behandlungsüberblick

Überblick

Bei AutoCart™ handelt es sich um die Transplantation von körpereigenem (autologem) Knorpel in einen Knorpeldefekt. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung von Knorpelgewebe.

  • Ort der Behandlung: Orthopädischer Operationssaal der Privatklinik Döbling

  • Dauer der Behandlung: nur 1 Operation erforderlich

  • Dauer des Aufenthaltes: 1-3 Tage

  • Schmerzhaft: Operation in Allgemeinanästhesie oder Regionalanästhesie

  • Anzahl der Behandlungen: 1 Operation

  • Nachbehandlung: spezielle Physiotherapie für 6-12 Wochen nach der Operation

  • Schonzeit/Sport: Sportbeginn 12 Wochen nach der Operation

  • Ausfallzeit: 4 Wochen nach der Operation

AutoCart™ bei großen Knorpelschäden

Für die Behandlung von großen symptomatischen Knorpeldefekten steht nun eine neue Methode zur Verfügung, die sich AutoCart™ nennt. Mit dieser Methode lassen sich große isolierte Knorpelschäden im Bereich der großen Gelenke – wie etwa Kniegelenk oder Sprunggelenk – mit autologem, also körpereigenem Gewebe in nur einer einzigen Operation behandeln.

Diese neue Technik bringt zwei große Vorteile mit sich. Einerseits ist im Vergleich mit anderen Behandlungen wie der Knorpelzelltransplantation nur eine Operation erforderlich ist. Andererseits sind sämtliche in den Knorpeldefekt transplantierte Knorpelgewebe vollständig autolog, sprich körpereigen.

Grafik AutoCart™ Methode bei Knorpelschäden Schritt 3

Knorpelchips-Technik

Diese Methode basiert auf der sogenannten Knorpelchips-Technik, welche es seit den 1980er-Jahren gibt. Sie wurde kontinuierlich modifiziert und methodisch angewendet. Dabei wird Knorpel in kleinste Stückchen zerschnitten und anschließend direkt in den Defekt transplantiert. Nun wurde die Technik verfeinert, damit die Knorpelchips sowohl rein autolog (d.h. ohne Fremdmaterial), als auch potentiell arthroskopisch (“Schlüsselloch-Chirurgie”) eingesetzt werden können.

Für die Umsetzung dieser Technik verwendet das Knorpelzentrum Wien ein Produkt der Firma Arthrex namens “AutoCart™”. Denn dieses Produkt wird in Europa bereits seit geraumer Zeit mit bisher sehr zufriedenstellenden Ergebnissen eingesetzt.

Grafik AutoCart™ Methode bei Knorpelschäden Schritt 3

Prinzip und Funktionsweise

Dank der AutoCart™-Methode können große Knorpeldefekte in nur einer Operation behandelt werden. Darin liegt auch der große Vorteil dieser operativen Technik. Im Rahmen einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) werden Knorpelteile gewonnen und in einem Filter gesammelt. Diese Knorpelteile stammen einerseits von dem Knorpeldefekt und andererseits aus Arealen des Kniegelenkes, die mechanisch minder oder gar nicht belastet sind. Direkt am Operationstisch werden die Knorpelstücke zerkleinert und mit körpereigenen Fibrin und Blutserum vermischt. So entsteht eine Knorpelpaste, die anschließend in den Defekt eingebracht wird. Nähere Informationen darüber erfahren Sie in unserem Blogbeitrag “AutoCart™-Serie: Prinzip und Funktionsweise”.

Die operative Technik

Bei AutoCart™ handelt es sich um eine rein arthroskopische Operation. Der Chirurg arbeitet dabei mit einer Kamera und verfeinerten arthroskopischen Instrumenten, die über nur 1 bis 3 kleine Inzisionen in das Gelenk eingeführt werden. Im Sinne der biologischen Regeneration verwendet Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits bei dieser innovativen Methode außerdem nur körpereigenes Material. Das sind einerseits die aus dem Patientenblut gewonnenen Wachstumsfaktoren sowie der körpereigene Klebstoff Fibrin. Andererseits wird im Rahmen der arthroskopischen Operation Knorpelgewebe aus dem Kniegelenk gewonnen. Mehr über die operative Technik erfahren Sie im Blogbeitrag “AutoCart™-Serie: Die operative Technik”.

Grafik AutoCart™ Methode bei Knorpelschäden Schritt 11

Pionierarbeit in Österreich

Wir wenden diese neuartige Operationstechnik zur Behandlung des Knorpelschadens an und untersuchen den klinischen und radiologischen Verlauf vor und nach der Operation.

Das Zentrum für Knorpelregeneration und Orthobiologie an der Privatklinik Döbling hat als Pionier in der chirurgischen Knorpeltherapie bereits einige Patienten mit dieser Technik erfolgreich behandelt.

Zudem nimmt das Knorpelzentrum als einziges Zentrum in Österreich an einer Multicenterstudie zu dieser Behandlungsform teil, an der auch weitere Zentren aus Europa und dem mittleren Osten beteiligt sind.

Ergebnisse der AutoCart™ Technik

Nachdem wir diese Technik schon seit einigen Jahren in unserem Zentrum anwenden, können wir die ersten Daten unserer ersten hundert Fälle präsentieren.

Mit verschiedenen Kongressen im Jahre 2023 konnten wir die Ergebnisse einem interessierten Fachpublikum präsentieren.

Die Ergebnisse dieser Technik sind äußerst vielversprechend und können helfen, Schmerzen zu lindern, die Funktion des betroffenen Gelenks wiederherzustellen und den Knorpelabbau zu verlangsamen. Die Ergebnisse können jedoch von Fall zu Fall variieren, abhängig von Faktoren wie der Größe und Lage des Knorpelschadens, dem Alter des Patienten und der Rehabilitationsphase nach der Operation.

Grafik AutoCart™ Methode bei Knorpelschäden Schritt 16

AutoCart™-Studien

Mit dieser Technik führen wir verschiedene Studien durch, die sowohl das kurzfristige wie auch das langfristige Ergebnis erfassen. Dabei werden die Qualität des Knorpelreparaturgewebes, die von den Patienten berichteten Ergebnisse und die klinischen Resultate festgehalten und dokumentiert.

Grafik AutoCart™ Methode bei Knorpelschäden Schritt 16

Patienten für Studie gesucht

Für unsere Studien sucht das Knorpelzentrum Wien auch weiterhin nach geeigneten Patienten. Sie kommen dafür in Frage, wenn Sie unter einem Knorpelschaden oder Knorpelknochenschaden am Kniegelenk leiden und sich für dessen Behandlung einer Operation unterziehen. An dieser Stelle möchten wir betonen, dass die AACR-Operationstechnik unabhängig von einer Studienteilnahme auch am Patienten angewendet wird.

  • Ablauf der Studie
    Wenn Sie der Teilnahme an dieser Studie Ihr Einverständnis geben, dann müssen Sie vor der Operation sowie 6, 12 und 24 Monate danach Fragebögen zum Gesundheitszustand Ihres Knies ausfüllen. Zudem erfolgt eine zusätzliche Magnetresonanztomographie (kurz: MRT oder MRI) des Kniegelenks jeweils 12 Monate und 24 Monate nach der Operation am gleichen Tag wie die ärztlichen Routine-Kontrollen.
  • Rechte
    Sie entscheiden freiwillig, ob Sie an diesem Projekt teilnehmen wollen oder nicht. Ihre Entscheidung hat keinen Einfluss auf Ihre medizinische Behandlung oder Betreuung und Sie müssen diese Entscheidung nicht begründen. Sie können auch jederzeit Ihre Teilnahme an der Studie beenden.
  • Pflichten
    Sie haben keine Pflichten. Wenn Sie aber teilnehmen, bitten wir Sie, bestimmte Anforderungen einzuhalten: ehrliches Ausfüllen der Fragebögen sowie das Erscheinen zu den Kontrollterminen.
  • Risiken
    Das Risiko für Gesundheitsschäden und Verletzungen durch die Studie ist äußerst gering. Die MRI funktioniert ohne Strahlung. Es werden keine invasiven Verfahren (wie Blutentnahme etc.) eingesetzt. Möglicherweise kann die Lautstärke des MRI oder die räumliche Enge darin als unangenehm empfunden werden. Beweglichkeitstests des Arztes könnten kurzzeitig zu Schmerzen führen. Risiken im Zusammenhang mit dem unbefugten Datenzugriff werden so gering wie möglich gehalten. Wir halten alle gesetzlichen Regeln des Datenschutzes ein.
  • Ergebnisse
    Der Prüfarzt informiert Sie während des Projekts über alle neuen Erkenntnisse, die den Nutzen oder Ihre Sicherheit und somit Ihre Einwilligung zur Teilnahme beeinflussen können. Auf Wunsch informieren wir Sie über die Endresultate der Studie.
  • Vertraulichkeit von Daten und Proben
    Wir erheben Ihre persönlichen und medizinischen Daten. Es werden keine Proben (Gewebe, Knochen, Blut) erhoben. Wir halten alle gesetzlichen Regeln des Datenschutzes ein. Alle Beteiligten unterliegen der Schweigepflicht.
  • Rücktritt
    Sie können jederzeit von dem Projekt zurücktreten und nicht mehr teilnehmen. Die bis dahin erhobenen Daten werden noch ausgewertet.

Wenn Sie an einer Teilnahme an der Studie interessiert sind, kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 0660/922 05 55 oder via E-Mail an ordination@marlovits.at.